Der nigerianische Künstler hat sich zur Aufgabe gemacht, das Leben in
Megacities zu dokumentieren – insbesondere in rapide wachsenden
afrikanischen Großstädten wie Lagos, Johannesburg, Kairo und Kinshasa.
Seine Arbeiten legen ein eindrückliches Zeugnis davon ab, wie Menschen
heute miteinander kommunizieren, nebeneinander existieren, wie Raum
verhandelt wird und was noch als privater und was als öffentlicher Raum
wahrgenommen wird.
Akinbiyi studierte in Nigeria, England und
Deutschland, wo er seit mehr als 25 Jahren in Berlin als Fotograf,
Kurator und Schriftsteller tätig ist. Als Wandler und Mittler zwischen
den Welten gründete er zuletzt eine interkulturelle Kunstschule:
Gemeinsam mit dem Goethe-Institut Nigeria initiierte er eine
Meisterklasse für junge Fotograf*innen, aus der sich ein Grenzen
überwindendes Projekt zur Vernetzung von Fotografie-Schulen in Afrika
entwickelt hat.
Die Arbeiten Akinbiyis wurden auf Ausstellungen und Biennalen in Frankfurt, Berlin, Dresden, Weimar, Tokio, Paris, Philadelphia, Johannesburg oder Havanna gezeigt sowie in diversen Zeitschriften publiziert. Daneben war er Kurator verschiedener Ausstellungen des Instituts für Auslandsbeziehungen, darunter „STADTanSICHTEN Lagos“ (2004) und „Spot on ... DAK'ART – Die 8. Biennale zeitgenössischer afrikanischer Kunst“ (2009). In Bamako, Mali, kuratierte er den deutschen Beitrag zu den „Rencontres de Bamako - Biennale de la Photographie Africaine“ (2003). Akinbiyi verfasst regelmäßig Katalogtexte zu von ihm betreuten Ausstellungen und beteiligte sich 2014 als Ko-Autor am Buchprojekt „Just Ask!“ über die zeitgenössische afrikanische Fotografieszene (2014, herausgegeben von Simon Njami). In Kooperation mit dem Goethe-Institut in Nigeria gründete er ein Kunstzentrum, das inzwischen Teil eines Netzwerkes von afrikanischen Fotografieschulen ist. 2016 wurde er mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Im Rahmen der documenta 14 stellte er 2017 seine Arbeit Passageways, Involuntary Narratives, and the Sound of Crowded Spaces (2015–2017) in Athen und Kassel aus. Im Berliner Kunstraum SAVVY Contemporary präsentierte er eine umfassende Arbeit in der Gruppenausstellung THAT, AROUND WHICH THE UNIVERSE REVOLVES: On Rhythmanalysis of Memory,Times, Bodies in Space. Akinbode Akinbiyi lebte nach seinem Studium zeitweilig in München und wohnt seit Anfang der 1990er-Jahre in Berlin.