Die digitale Welt ist Realität. Unser Alltag ist maßgeblich von
Technologien wie dem Internet, Smartphones oder Computern geprägt. Sie
lösen die Grenzen zwischen physischem und virtuellem Raum stetig auf und
verbinden die Sphären miteinander. Kunst als Spiegel unserer Zeit nutzt
diese Medien und schafft neue Ansätze sowohl künstlerischer Formen als
auch gegenwärtiger Diskurse. Dabei führen die Werke uns Potentiale und
Herausforderungen vor Augen und fordern eine Auseinandersetzung auf
inhaltlicher, formaler und technischer Ebene.
EIGENHEIM
Weimar/Berlin legt den Fokus ihrer 5. Editionsbox auf digitale Kunst. In
Kooperation mit dem medienkunstverein (mkv) realisieren sie eine
Edition, die die Arbeiten 30 internationaler Künstler*innen zeigt.
Konstitutives Element der Box ist die NFC-Chip-Technologie (Near Field
Communication), die als Datenaustauschpunkt zur Aktivierung der Werke
auf dem beiliegenden Tablet dient. Die NFC-Chips sind in einzelne
Holzquader integriert und beinhalten die Aktivierungslinks der
jeweiligen Arbeiten. Nähert man sich mit dem Tablet einem der Quader,
werde die künstlerischen Positionen abgerufen und auf dem Bildschirm
erlebbar. Die Edition schafft auf intuitive Weise eine kollektive
Präsentation digitaler Kunst und bedient sich unterschiedlicher
Medienformate wie Video, AR, GIFs oder 360°-Anwendungen, die zugleich
unterschiedliche Interaktionsformen ermöglichen.
In der
Zusammenstellung der einzelnen Arbeiten entsteht ein vielschichtiges
Gesamtbild digitaler Kunst. Eingebettet in einem Quader erhält jede
Position eine Manifestation im analogen Raum. Die haptischen Kuben
stellen die physischen Stellvertreter der immateriellen Werke dar. Dabei
verweist die Form auf den Pixel — dem kleinsten Bildpunkt — und
visualisiert die Beschaffenheit des digitalen Bildes. Die Gestaltung
ihrer Oberfläche ist an die Strukturen von Platinen angelehnt, die als
essenzieller Baustein des Computers ein wesentliches Element heutiger
Technologien darstellt und diese als ein solches herausstellt. In ihrer
abstrahierten Darstellung laden die Quader zum endlosen Kombinieren ein
und evozieren einen spielerisch taktilen Umgang mit den Werken, die
zugleich die Idee des Kollektivs verbildlichen. Wie ein Puzzle fügen
sich die einzelnen Arbeiten zu einem großen Ganzen zusammen.
Digitale
Kunst ist ein integraler Bestandteil zeitgenössischer Kunst. Die
Künstler*innen der 5. Edition befassen sich mit den Bedingungen und
Auswirkungen des (post)digitalen Zeitalters auf unseren Alltag, unsere
Kultur und unsere Gesellschaft. Sie reflektieren diese und schaffen die
Möglichkeit einer Betrachtung, die das Medienverständnis schärft und
eine ästhetische Erfahrung digitaler Kunst ermöglicht. Auf diese Weise
entsteht ein vielschichtiges, technologisches sowie soziales Abbild
unserer Zeit. Die Digital Art Collection versteht sich als Zeugnis des
aktuellen Zeitgeistes, die diesen in seiner medialen Beschaffenheit
dokumentiert und archiviert.
EIGENHEIM Edition #5 – Digital Art Collection
ein Projekt von EIGENHEIM Weimar/Berlin in Kooperation mit dem medienkunst e.V. Berlin
teilnehmende Künstler*innen: LaTurbo Avedon (Metaverse), Ines
Alpha (FR), Jeremy Bailey (CAN), Banz & Bowinkel (DE), Jonas Blume
(DE), Brickspacer (RUS), Manja Ebert (DE), Laura Fong Prosper (PAN/DE),
Mohsen Hazrati (IRN/DE), Faith Holland (US), Kathrin Hunze (DE), Nadine
Kolodziey (DE), Marc Lee (CHE) Lauren Lee McCarthy (US), Zach Liebermann
(US), Tonio Mundry (DE), Mike Pelletier (CAN/NL), Pitscher (DE), Zeesy
Powers (CAN), Leah Schrager (US), Theresa Schubert (DE), Dagmar Schürrer
(AUT/DE), Robert Seidel (DE), Paul Sermon (UK), Caspar Stracke (DE),
Systaime (FR), Ivonne Thein (DE), Manuel Tozzi (AUT/DE), Tina Wilke
(DE), Ziyang Wu (CHN/US)
Informationen
Inhalt
-
Ines Alpha
Rojo -
LaTurbo Avedon
Self-Portrait (Ocean on Speakerphone), 2021 -
Jeremy Bailey
Leaning Screen, 2021 -
BANZ & BOWINKEL
BINARY I 00, 2021 -
Jonas Blume
Rhythm Zero Supercarnage, 2021 -
Brickspacer
Navalny, 2021 -
Manja Ebert
sleeping selfie beauties, 2021 -
Laura Fong Prosper
MANTRA, 2021 -
Mohsen Hazrati
Redundancy Repetitions, 2021 -
Faith Holland
swipe, 2021 -
Kathrin Hunze
Data_Me <- Data_Fat, 2021 -
Nadine Kolodziey
Garden of Bytes AR Garden, 2021 -
Marc Lee
Me, Myself & I, 2018 -
Lauren Lee McCarthy
Wake Words, 2021 -
Zach Liebermann
blob form (daily sketches), 2021 -
Tonio Mundry
Jungle, 2021 -
Mike Pelletier
Mediums, 2021 -
Pitscher
Social Media Meditation, 2021 -
Zeesy Powers
Trash, 2021 -
Leah Schrager
Untitled-8_008, 2021 -
Theresa Schubert
Always Dead and Alive (green scenery), 2021 -
Dagmar Schürrer
we are already history, and we don´t know it #4, 2021 -
Robert Seidel
veneer #1, 2021 -
Paul Sermon
Telematic Quarantine, 2020/21 -
Caspar Stracke
An Archived Anthology of Memory, 2021 -
Systaime
Attract Money, 2019 -
Ivonne Thein
embodied, 2021 -
Manuel Tozzi
Gedichte einer romantischen Maschine (Poems from a romantic machine), 2021 -
Tina Wilke
Restless Monuments, 2021 -
Ziyang Wu
The Last Subway (Time Square), 2021